Hund ans Autofahren gewöhnen

Gelegenheiten, den Hund im Auto mitzunehmen, gibt es viele, wie die Fahrt zum Hundetraining, die Fahrt zum Gassigehen oder die Fahrt zum Tierarzt. Nicht alles ist mit positiven Gefühlen verbunden. Außerdem ist das Autofahren für den Hund zunächst keine Selbstverständlichkeit. Er muss es erlernen.

Die erste Autofahrt wird zum großen Abenteuer für deinen Vierbeiner. Da kann auch schon mal ein kleines Malheur passieren, der Hund erbricht sich oder bekommt sogar Durchfall vor lauter Aufregung. Er braucht ein wenig Zeit, um sich an das neue Transportmittel zu gewöhnen. Im Grunde genommen aber will er am liebsten überall mit dabei sein.

Hund ans Auto gewöhnen

Erste Annäherung an das Auto – Sicherheit ist wichtig

Ein junger Welpe wird schnell zum routinierten Beifahrer mit dem richtigen Training. Er muss sich an das Auto gewöhnen und es zunächst ausgiebig überall beschnuppern. Liegt ein vertrautes Spielzeug im Auto, ein Hundekörbchen oder eine Hundedecke, fühlt er sich gleich viel heimischer. Wichtig ist auch, ihn während der Fahrt richtig zu sichern. Das geht beispielsweise mit einer Hunde-Transportbox oder einem speziellen Sicherheitsgurt. Die Sicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Wer dagegen verstößt, kann mit einem Bußgeld von bis zu 75 Euro belegt werden und es droht ein Punkt im Verkehrszentralregister. Die Sicherung vom Hund im Auto ist nämlich für beide Seiten wichtig. Der Hund kann sich bei einem Unfall nicht so leicht verletzen und er kann nicht zum Geschoss werden bei einem Unfall, das andere schwer verletzt. Wer geplant hat, mit seinem Tier in den Urlaub zu fahren, sollte ihn unbedingt darauf vorbereiten, wenn er das Autofahren noch nicht gewöhnt ist.

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Die Vorbereitung – das Abenteuer Autofahrt kann beginnen

Schon zwei Stunden vor der geplanten allerersten Fahrt sollte der Hund nichts mehr fressen. Er sollte sich zunächst mit dem Auto vertraut machen können, dabei kann ein Leckerli locken oder ein Spielzeug. Hier einige Praxistipps:

  • Den Hund beim ersten Mal ganz vorsichtig ins Auto heben und ihn dann ausgiebig schnüffeln lassen. Das ist für die Eingewöhnung sehr wichtig.
  • Leise mit dem Hund zu sprechen, ihn zu beruhigen und zu loben, ist am Anfang sehr hilfreich.
  • Den Hund nicht zwingen, im Auto zu bleiben. Wenn er rausspringt, lieber zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Versuch starten.
  • Der Hund muss wissen, wo er sich hinlegen soll. Erst wenn er dort entspannt liegt, ist es Zeit für den nächsten Schritt: den Motor starten.
  • Jetzt hat er Zeit und Gelegenheit, sich an das neue Geräusch zu gewöhnen. Erst wenn diese Übung gut klappt, kann die erste Probefahrt beginnen.

Die erste kurze Fahrt

Wenn der Hund gut gesichert an seinem Platz sitzt, kann die erste, kurze Autofahrt beginnen. Es ist wichtig, dass der Hund im Auto sitzt oder liegt. Praktisch ist es, wenn bei der ersten Ausfahrt eine Begleitperson dabei ist. Wenn der Welpe unruhig wird, helfen meist die entsprechenden Grundkommandos wie „Sitz“ oder „Platz“. Das gilt auch, wenn er anfängt zu bellen oder zu jaulen.

Sollte das Tier Angst zeigen oder gar panisch werden, hilft es, leise und beruhigend mit ihm zu reden. Im schlimmsten Fall ist die erste Ausfahrt abzubrechen. Das Training sollte dann erst am nächsten Tag weitergehen, wenn der Hund sich wieder beruhigt hat. In manchen Fällen ist da etwas mehr Geduld gefragt. Die meisten Welpen lernen das Autofahren binnen drei bis zehn Fahrten. Dann haben sie sich an die neue Situation gewöhnt und das selbstständige Ein- und Aussteigen gelernt. Der nächste Trainingsschritt sollte erst erfolgen, wenn der Welpe den Vorherigen schon gut kann.

Diese Tipps helfen gegen die Angst bei Autofahrten

Nicht jeder Hund verbindet das Autofahren mit angenehmen Erfahrungen. Die erste Autofahrt hat ihn von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt, bei den nächsten Fahrten ging es vielleicht immer nur zum Tierarzt. Hier kann sich eine Angst manifestiert haben. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, den Hund ganz langsam ans Autofahren zu gewöhnen. Am Anfang sollte die Fahrstrecke kurz sein und die Erfahrungen, die der Hund dann macht, sollten positiv sein, wie beispielsweise die Fahrt in die Hundeschule oder zum Lieblingsspielplatz. Mit der Zeit lässt sich die Strecke langsam steigern. Am Ende verliert der Hund seine Angst und kann auch bei längeren Fahrten mitkommen.

Übelkeit im Auto

Die ersten Fahrstrecken sollten so wenige Kurven wie möglich haben, damit dem Hund im Auto nicht schlecht wird. Erst wenn er damit zurechtkommt, die Strecke steigern. Mit der Zeit dürfen es auch ein paar Kurven mehr sein. Nach jeder erfolgreichen Fahrt den Hund unbedingt ausgiebig loben. Mit der Zeit fühlt er sich dann sicherer. Damit der Hund sich wohlfühlt, ist auch die richtige Temperatur im Auto wichtig. Bei 20 Grad Celsius kann er optimal entspannen und fühlt sich wohl.

Zur Beruhigung und gegen Reiseübelkeit – diese Mittel helfen

Manche Hunde sind überängstlich und sehr nervös. Sie gewöhnen sich nur schwer ans Autofahren. Es gibt ein paar natürliche Mittel, die auf den Hund beruhigend wirken:

  • Adaptil ist ein Mittel zur Beruhigung von Hunden, das in verschiedenen Darreichungsformen angeboten wird.
  • Globuli aus Bachblüten können helfen, die Ängste und Nervosität zu überwinden. Es gibt dafür fertige Mischungen zu kaufen oder individuell zusammengestellte Substanzen.
  • In extremen Fällen helfen die Bachblüten-Notfalltropfen (Rescue-Tropfen), die bei akutem Stress wirken.

Hunde sind allerdings im Auto nicht nur nervös. Reiseübelkeit ist sehr weit verbreitet. Leidet der Hund darunter, kann er dem Autofahren so schnell nichts Positives abgewinnen. Die Beschleunigungskräfte, die im Auto wirken, lösen diese Übelkeit aus. Dem Hund ist schwindelig, er muss manchmal sogar erbrechen. Angst und Nervosität verstärken die Übelkeit noch. Folgende Substanzen können bei Reiseübelkeit helfen:

  • Ingwer als pflanzliches Pulver lässt sich leicht im Futter verstecken.
  • Nux vomica oder Brechwurz ist ein homöopathisches Mittel, das bei Übelkeit zum Einsatz kommt
  • Cocculus ist ein weiteres homöopathisches Mittel, das auch als Kockelskörner bekannt ist.

Mittel gegen Reiseübelkeit sollten nicht ohne Rücksprache mit dem Tierarzt oder einem Tierheilpraktiker verabreicht werden. Je nach Verhalten des Hundes ist das eine oder das andere Mittel besser geeignet.

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