Hundeleinen Ratgeber
In der Stadt, beim Suchspiel, beim Spazieren übers Feld oder beim Wandern durch den Wald: Unterschiedliche Situationen mit Hund erfordern unterschiedliche Hundeleinen. Und dazu kommt noch der jeweilige Geschmack des Herrchens oder Frauchens, denn das Angebot ist vielfältiger denn je. Deshalb gibt es in den meisten Hundehaushalten eine ganze Leinensammlung.
Worauf soll man also beim Kauf einer Hundeleine achten? Wir geben einen Überblick in unserem Hundeleinen Ratgeber.
Führleine: Der Klassiker unter den Hundeleinen
In der Stadt oder in anderen Situationen, in denen der Hund in der Nähe des Frauchens bleiben soll, sind Führleinen die erste Wahl. Sie messen zwischen einem und 3 Metern und sind normalerweise aus einem griffigen, angenehm zu tragenden Material. Manche Hundehalter schätzen Leinen, die mit mehreren Ringen in der Größe verstellbar sind. Wachsender Beliebtheit erfreuen sich 3-Meter-Leinen, weil sie dem Hund relativ viel Bewegungsspielraum geben können, aber trotzdem noch sehr praktisch und sauber im Handling sind.
Der Trainings-Begleiter: Schleppleine
Schleppleinen gibt es zwischen 5 und 20 Metern. Mit dieser Hundeleine hat der Hund sehr viel Bewegungsspielraum. Die Leine kann der Hund auch einfach zur Sicherung hinter sich herziehen, wenn das Hundezubehör aus einem sehr leichten Material gemacht ist (und der Hund ein Geschirr trägt). So kann unter gesicherten „fast Freilauf“-Bedingungen zum Beispiel der Rückruf optimal trainiert werden, und auch für Suchspiele und zum normalen Spazierengehen (wenn am Stadtrand Leinenpflicht herrscht oder man in einem Jagdgebiet unterwegs ist) sind Schleppleinen perfekt. Unpraktisch sind sie nur mit matschigem Wetter in Kombination mit sauberer Kleidung ... aber hat man die als Hundemensch überhaupt jemals? ;-)
Wichtig im Umgang mit Schleppleinen
- NUR in Kombination mit einem Hundegeschirr verwenden, NICHT am Halsband anhängen, um Verletzungen am empfindlichen Hundehals zu vermeiden. Wenn der Hund mit voller Geschwindigkeit in die 10-Meter-Leine rennt, entwickelt sich ein enormer Druck auf den Hals und die Wirbelsäule.
- Immer aufpassen, dass die Schleppleine nicht um hündische oder menschliche Beine oder andere Gliedmaßen gewickelt ist (im besten Fall liegt sie am Boden). Wenn der Hund dann plötzlich losrennt, kann es schlimme Verletzungen geben.
Die praktische Hundeleine: Roll-Leine (Flexi-Leine)
Die Flexi Hundeleine ist unglaublich praktisch und sauber auch bei Matschwetter. Der Hund hat bis zu 8 Meter Bewegungsspielraum, die Leine rollt sich von selbst wieder auf. Aber: Einerseits läuft der Hund an der Roll-Leine immer auf Zug – Probleme mit der Leinenführigkeit können sich also verstärken! Andererseits gibt es bei unvorsichtiger Handhabung sehr schnell böse Brandwunden oder gebrochene Finger.
Wichtig bei Roll-Leinen
Wie Schleppleinen NUR in Kombination mit einem Hundegeschirr verwenden, um akute oder langfristige Schädigungen im Hunde-Halsbereich zu vermeiden!
Die Spezialistinnen unter den Hundeleinen
- Es gibt auch etwa sogenannte Retriever-Leinen („Moxonleinen“): Diese sind Halsband und Leine in einem.
- Kurzführer: Ein kurzer Strick, an dem der Hund für kurze Zeit geführt werden kann und der sonst an Halsband oder Geschirr hängt.
- Joggingleinen: Diese sind meist dehnbar und werden über der Schulter getragen.
- Jagdleinen
Welches Material für welche Hundeleine?
Führleinen sind meist aus anschmiegsamem Material wie Gurtband oder Leder, aber auch Biothane eignet sich. Das Material sollte gut in der Hand liegen und nicht durch die Finger rutschen.
Schleppleinen sollten nicht nur leicht, sondern möglichst auch aus wasserabweisendem Material sein, sonst werden sie bei Regen sehr schwer und unangenehm zu tragen. Optimal ist Biothane, das noch dazu fast unverwüstlich ist und leicht zu reinigen ist. Mehr dazu im Praxistest.
Ganz generell ist wichtig, dass die Art des Karabiners und die Breite der Leine zur Größe des Hundes passen! Kleine Hunde tragen wegen des Gewichts besser kleine, leichte Karabiner und eher schmale Hundeleinen, manche große Hunde (oder solche, die sich häufig wälzen) brauchen Leinen mit Sicherheitsverschluss.
Wer auf die Qualität des Materials und der Verarbeitung der Hundeleinen achtet (die Stellen um die Karabiner sollten sorgfältig vernäht sein), hat auf jeden Fall länger ein gutes Stück in der hauseigenen Leinen-Sammlung – und entgeht manch unangenehmen Situationen wie etwa jener, dass in der Innenstadt die Leine reißt ...
Biothane Schleppleine im Praxistest
Schleppleinen sind, wie erwähnt, eine tolle Sache – weil sie super zum Üben sind und dem Hund große Bewegungsfreiheit geben, ohne dass er an der Leine ziehen muss.
Der Nachteil ist, dass ein Spaziergang im Regen durchaus zur Schlammschlacht werden kann: Viele Schleppleinen saugen Wasser und Schmutz auf und werden nicht nur sehr unangenehm zum In-der-Hand-Halten, sondern auch schwerer und schwerer.
Das relativ neue Material Biothane dagegen ist perfekt für Schleppleinen. Es ist von seinen Eigenschaften her ähnlich wie Leder und sehr leicht und wasser- und schmutzabweisend. Es kann sich also nicht mit Wasser vollsaugen und kann einfach gereinigt werden. Außerdem verheddert es sich kaum in Ästen und auch weniger leicht in Gliedmaßen.
Biothane ist fast unverwüstlich, und es gibt die Leinen in verschiedenen leuchtenden Farben –das ist nicht nur hübsch, sondern kann wegen der guten Sichtbarkeit durchaus Unfälle verhindern: Wenn der Abstand zwischen Hund und Halter groß ist und sich ein Mensch in der Schleppleine verheddert oder gar ein Fahrradfahrer sie übersieht, ist das gefährlich.
Biothane-Schleppleinen gibt es in verschiedenen Längen, mit hochwertigen Karabinern. Wer eine Spezial-Länge bevorzugt, schneidet sich die Leine zurecht, auch das ist mit Biothane easy möglich.
Ich selbst verwende eine 10-Meter-Schleppleine (beim Spazieren im Jagdgebiet oder während der Läufigkeit) und vor allem auch sehr gern eine 3-Meter-Biothane-Leine ohne Halteschlaufe: Sie ist sehr leicht, hat für Stadtspaziergänge die optimale Länge, eine wunderschöne Farbe und der Hund kann sie bei Kurzfreilauf-Gelegenheiten auch einfach hinter sich her ziehen.
Autorin: Birgit Schweiger
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