Wie werde ich (erfolgreicher) Hundetrainer?
Hunden etwas beibringen, mit ihnen arbeiten oder einfach nur mit den Fellnasen zusammen sein, ist der Traum Deines Lebens? Hundetrainer zu sein, gehört zu den tollsten Jobs der Welt, auch, wenn Du vor einigen Herausforderungen stehen wirst. Welche diese sind, erfährst du in diesem Artikel.
Welche Voraussetzungen muss ich als Hundetrainer mitbringen?
Wenn Du Hundetrainer werden möchtest, brauchst Du vor allem eines: sehr viel praktische Erfahrung im Umgang mit Hunden, in der Hundeerziehung. Hast Du viel Umgang mit Hunden? Hast Du Erfahrung in der Hundeerziehung, hast Du schon selbst Hunde ausgebildet? Große Hunde, kleine Hunde, Rassehunde, Mischlinge, Welpen, Junghunde, Hundesenioren, aggressive Hunde, verwöhnte Hunde, alle inklusive ihrer Frauchen/Herrchen, sie alle werden Dir im Laufe Deiner Trainerlaufbahn begegnen. Bist Du dafür bereit?
Du brauchst viel Geduld, gepaart mit Wissen. Wie lernt ein Hund? Lerne, die Theorie zu verstehen und in der Praxis anzuwenden. Beschäftige Dich mit Motivation, lerne alles über positive Verstärkung, sammle Erfahrungen mit dem Clicker. Wie kommuniziert ein Hund? Jeder Hund ist anders, selbst Hunde einer Rasse haben individuelle Unterschiede. Einer lernt schnell, der andere ist eher der ängstliche Typ und brauch etwas länger. Das musst Du in Deiner Arbeit als Hundetrainer berücksichtigen. Stell Dich auf jedes Hund/Halter Team neu ein.
Mit ausreichend Durchsetzungsvermögen musst Du Dich zähnefletschenden Rottweilern, verwöhnten Chihuahuas, völlig überforderten Herrchen und zur Hundevergötterung neigenden Frauchen stellen. Das ist nicht immer einfach. Vor allem der menschliche Teil des Teams wird Dich oft genug vor Herausforderungen stellen. Um dem gewachsen zu sein, solltest Du über gute kommunikative Fähigkeiten verfügen. Du musst Frauchen/Herrchen erklären können, was sie zu tun haben.
Und dann kommen viele, viele nette Leute mit ihren Hunden vorbei, die einfach Spaß haben wollen oder eine Beschäftigung für ihren Hund suchen. Das passiert vor allem in Vereinen. Geh mit Spaß und Motivation an das Training von Hund und Mensch. Hilf ihnen, eine gemeinsame Sprache zu sprechen. Das ist die beste Voraussetzung für den Erfolg als Hundetrainer.
Beruf Hundetrainer: Welche gesetzlichen Vorschriften muss ich beachten?
Der Beruf Hundetrainer ist nicht gesetzlich geschützt. Eine geregelte Ausbildung gibt es nicht. Seit 2007 gibt es eine bundesweite Zertifizierung durch die Tierärztekammer. Dieses Zertifikat bekommst Du über einen Kurs bei der IHK oder durch eine erfolgreich abgeschlossene Prüfung bei der Tierärztekammer.
Viele Hundeschulen bieten ihre eigenen Zertifikate und Ausbildungen an. Wenn Du in einem Hundeverein als Trainer arbeiten möchtest, brauchst Du einen Trainerschein. Es gibt für jede Hundesportart einen Trainerschein. Möchtest Du für mehrere Sportarten als Trainer arbeiten, brauchst Du für jede Sportart einen Trainerschein. Zur Prüfung gehört ein theoretischer und ein praktischer Teil. Die Ausbildung dazu erhältst Du auf mehreren Seminaren. Der Trainerschein ist für 3 Jahre gültig. Dann musst Du eine Auffrischung/Verlängerung machen. Das ist dann ein Seminar, dass sich hauptsächlich mit der praktischen Seite der Ausbildung beschäftigt.
Die Anmeldung zum Trainerschein läuft über Deinen Verein. Als Privatperson kannst Du nicht teilnehmen. Oft trägt der Verein die Kosten der Seminare. Frag vorher nach, die sind oft nicht billig. Meistens fallen noch Kosten für die Anreise oder Übernachtung an. Auch das solltest Du vorher klären. Denke daran, dass Du im Verein kein Geld für die Hundeerziehung bekommst.
Wie werde ich Hundetrainer?
Du hast ein paar Jahre erfolgreich mit Hunden trainiert, bist die rechte Hand Deines Trainers im Verein oder der Hundeschule. Freunde und Bekannte fragen Dich um Rat, wenn sie Probleme bei der Erziehung ihres Hundes haben. Jetzt solltest Du anfangen darüber nachzudenken, ob Du nicht eine Ausbildung zum Hundetrainer machen möchtest. Entschließt Du Dich für diesen abwechslungsreichen Beruf, hast Du zwei Möglichkeiten. Du solltest als Erstes entscheiden, ob Du als Trainer in einem Hundeverein oder in einer privaten Hundeschule arbeiten möchtest.
- Fällt Deine Wahl auf den Hundeverein, gehst Du den Weg über den Trainerschein.
- Möchtest Du außerhalb eines Vereins arbeiten, bemühe Dich um mindestens ein Zertifikat einer angesehenen Hundeschule oder um das Zertifikat der Tierärztekammer.
Natürlich kannst Du Deinen Kunden auch einen Trainerschein zeigen. Er hat den Nachteil, dass er einseitig auf eine bestimmte Hundesportart ausgerichtet ist. Die meisten Kunden von privaten Hundeschulen möchten ihren Hund alltagstauglich machen oder bestimmte Verhaltensprobleme lösen. An sportlichen Aktivitäten sind sie eher nicht interessiert. Allgemein gilt: Nutze jede Möglichkeit, Dich weiterzubilden. Sieh Dich um, schau Profis über die Schulter, besuche Seminare oder Vorträge und vor allem: Sammle praktische Erfahrungen mit so vielen Hunden wie möglich. Übrigens kannst Du nicht nur von Hundetrainern lernen. Der Lernprozess ist bei allen Tieren gleich, egal ob Hund, Pferd, Katze oder Goldhamster. Sieh Dir die Ausbildung eines Pferdes an. Du wirst viele Parallelen entdecken.
In einem Verein oder private Hundeschule arbeiten?
Im Verein hast Du es mit vielen gleichgesinnten Menschen zu tun. Ihr begeistert Euch für eine Hundesportart, habt Euch spezialisiert, strebt vielleicht sportliche Erfolge an. Im Verein arbeitest Du ehrenamtlich. Dafür hast Du einen Platz zur Verfügung und die Geräte oder Utensilien, die Du für Deinen Sport brauchst. In Deiner privaten Hundeschule musst Du alle Kosten, Miete, Geräte, Hilfsmittel selbst tragen. Dafür bekommst Du Geld für Deine Arbeit, sie ist jetzt Dein Beruf. Deine Tätigkeit ist abwechslungsreich. Viele Kunden kommen, weil ihr Welpe die Grundlagen des Zusammenlebens lernen soll. Andere haben Probleme mit bestimmten unangenehmen Verhaltensweisen ihrer Vierbeiner, dazu gehören Aggression, Stubenreinheit, Alleinsein usw. Du kannst mit Tierheimen zusammenarbeiten oder Assistenzhunde (Blindenhunde usw.) ausbilden. Dabei bleibt es Dir überlassen, ob Du Deine Hundeschule neben einem anderen Beruf in Teilzeit betreibst oder ob Du Dich in Vollzeit um die Ausbildung von Hunden kümmerst. Hundeschulen schießen wie Pilze aus dem Boden. Es ist nicht leicht, genügend Kunden zu bekommen. Eventuell kannst Du Deine Hundeschule mit einer Pension, einem Hundeshop, einem Hundefrisör oder Hundephysiotherapie verbinden.
Vor- und Nachteile im Leben eines Hundetrainers
Wie überall gibt es auch im Beruf des Hundetrainers Vor- und Nachteile.
Die Vorteile:
- Du arbeitest mit Tieren.
- Du bist viel draußen.
- Du kannst Hobby und Beruf verbinden.
- Du hast eine abwechslungsreiche Tätigkeit.
Die Nachteile:
- Du musst viel mit Menschen, dem Hundehalter, arbeiten.
- Du bist bei schlechtem Wetter draußen.
- Du arbeitest oft am Abend und an Wochenenden, nur dann haben die Hundehalter Zeit.
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