Würmer beim Hund
Ein Wurmbefall gehört zu den häufigsten Parasitosen bei Hunden. Die Vierbeiner sind zwar nie vollständig frei von Würmern, aber wenn sich die Würmer stark vermehren, kann dein Hund krank werden. Durch einen hochgradigen Wurmbefall kann der Tod des Hundes eintreten.
Welche Würmer kommen bei Hunden vor?
Meistens leidet der Hund unter einem Befall mit Spulwürmern. Doch auch verschiedene Bandwürmer sind keine Seltenheit. Auch Magenwürmer und Hakenwürmer können Probleme verursachen. Besonders gefährlich ist ein Befall mit Herzwürmern und Lungenwürmern. Seltener tritt in Deutschland und Österreich ein Befall mit Blasenwürmern und Nasenwürmern auf.
Wodurch bekommt ein Hund Würmer?
Hunde können sich auf verschiedene Weise mit Würmern anstecken:
Spulwürmer
Schon die Welpen werden durch die Milch der Mutterhündin mit Spulwürmern infiziert. Außerdem können die Spulwurmeier, die mit dem Kot ausgeschieden werden, durch mit Kot verschmutzte Gegenstände oder Schnüffeln am Kot infizierter Hunde übertragen werden.
Bandürmer
Bandwürmer benötigen für ihre Entwicklung Zwischenwirte (Mäuse, Schnecken, Insekten). Frisst ein Hund einen Zwischenwirt, schlüpfen in seinem Darm die Bandwürmer und beißen sich an der Darmschleimhaut fest. Eine weitere Infektionsmöglichkeit besteht durch rohes Fleisch, in dem sich Zysten von Bandwürmern (Entwicklungsstadien) befinden.
Lungenwürmer & Herzwürmer
Lungenwürmer und Herzwürmer werden durch Stechmücken übertragen. Da diese vor allem in südlichen europäischen Ländern vorkommen, ist die Infektionsgefahr für Deinen Hund auf einer Urlaubsreise besonders hoch. Außerdem haben sich die Stechmücken durch den Klimawandel schon bis nach Frankreich und den Süden von Deutschland ausgebreitet.
Symptome eines Wurmbefalls beim Hund
Die Symptome eines Wurmbefalls sind von der Parasitenart abhängig. Da die meisten Würmer die Darmschleimhaut schädigen, leiden die Hunde an Durchfall. Der Kot ist dünnflüssig und teilweise mit Blut vermischt. Wenn die Würmer im Dickdarm parasitieren, ist der abgesetzte Kot von einer Schleimschicht überzogen. Da sich die Würmer von Nährstoffen des Nahrungsbreis und Blutbestandteilen ernähren, magert der Hund ab. Er wird durch den Blutentzug anämisch, die Schleimhäute sind blass weiß. Das Fell ist stumpf und struppig. Wenn Welpen unter einem starken Wurmbefall leiden, ist ihre Entwicklung verzögert. Durch die Schädigung der Darmwand kann der Nahrungsbrei in die Bauchhöhle austreten. Eine tödliche Peritonitis (Entzündung des Bauchfells) entsteht. Herzwürmer leben in den Vorhöfen des Herzens und in den großen Gefäßen. Sie stören die Pumpleistung des Herzens und verursachen Müdigkeit und einen starken Leistungsabfall. Durch die Schädigung der Gefäßwand können innere Blutungen auftreten. Lungenwürmer halten sich in den großen Bronchien der Atemwege auf. Sie behindern die Atmung. Der Hund bewegt sich nicht mehr gerne. Bei einem starken Befall wird auch das Lungengewebe geschädigt. Der Sauerstoffaustausch ist gestört. Auch das Herz ist durch die Veränderungen in der Lunge betroffen.
Ist ein Wurmbefall für Menschen ansteckend?
Einige Würmer können auf den Menschen übertragen werden. Vor allem Spulwürmer sind durch den Kontakt mit Eiern im Hundekot leicht übertragbar. Aber auch Bandwürmer können eine große Gefahr darstellen. Vor allem der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) verursacht schwere Krankheitssymptome. Der Bandwurm wird durch Beeren, auf denen sich Wurmeier befinden, übertragen. Bei Menschen bilden sich nach der Infektion Zysten in der Leber und im Gehirn. Eventuell müssen die Zysten chirurgisch entfernt werden.
Welche Wurmkuren gibt es?
- Wurmmittel können in Form von Tabletten oder Pasten verabreicht werden. Die Medikamente töten immer nur die erwachsenen Würmer ab. Entwicklungsstadien sprechen auf die Behandlung nicht an.
- Eine weitere Möglichkeit besteht in dem Auftropfen von Spot-on Präparaten, die über drei bis vier Wochen wirken. Diese Spot-on Präparate wirken auch gegen Stechmücken.
Derzeit wird eine Entwurmung alle drei Monate empfohlen. Liegt kein Wurmbefall vor, kann eine vorbeugende Entwurmung auch Nebenwirkungen haben. Ebenso wie Bakterien gegen Antibiotika können Würmer Resistenzen gegen die Anthelmintika (Wurmmittel) entwickeln. Da sich die resistenten Wurmstämme immer mehr vermehren, wird die Behandlung immer schwieriger. Deshalb entwickelt die Pharmaindustrie immer neue Wirkstoffe. Eine Wurmkur sollte nur bei einem nachgewiesenen Wurmbefall durchgeführt werden.
Hausmittel gegen Würmer beim Hund
Damit die Behandlung des Wurmbefalls schonend erfolgt, können Hausmittel eingesetzt werden.
- Kokosöl enthält Laurinsäure. Da diese das Milieu im Darm für die Würmer unattraktiv macht, können sich die Parasiten nicht festsetzen. Dazu kannst Du einen Löffel Kokosöl täglich unter das Futter mischen.
- Weiters zeigen geriebene Karotten einen ähnlichen Effekt. Die ätherischen Öle lähmen die Würmer und erleichtern die Ausscheidung.
- Auch verschiedene Kräuter, wie Kümmel, Brennessel, Pfefferminze oder Ulmenrinde können gut zur Bekämpfung der Würmer eingesetzt werden. Papayasaft wirkt beruhigend auf die Darmschleimhaut und verhindert, dass sich die Würmer festsaugen.
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