Mit Dogdancing die Verbindung zwischen Mensch und Hund stärken
Es gibt viele Möglichkeiten, seinen Vierbeiner zu auszupowern: mit dem Ball oder Stöckchen spielen, ausgedehnte Spaziergänge, Nasenarbeit, Agility, Tanzen mit dem Hund … Moment. Tanzen? Ja. Dogdancing ist seit 2018 ist eine offizielle Sportart im Verband für das Deutsche Hundewesen! Und das macht richtig Spaß, sowohl dem Hund, als auch dem Menschen.
Was ist Dogdancing?
Übersetzt heißt Dogdancing „Hundetanz“ – und genau das ist es auch. Herrchen oder Frauchen tanzen zusammen mit dem Vierbeiner zu einem ausgewählten Lied eine selbst erstellte Choreografie oder improvisieren zur Musik. Mal springt der Hund im Takt hoch, mal läuft er im Slalom durch die Beine oder dreht sich wild im Kreis. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Woher kommt Dogdancing?
Ursprünglich kommt Dogdancing aus den USA und ist hat sich als eigene Hundesportart aus Obedience entwickelt. Die wichtigen Elemente des Obedience, wie das enge „Bei Fuß“ gehen, werden dabei mit den unterschiedlichsten Tricks kombiniert. Parallel zu Obedience-Wettbewerben gibt es auch internationale Dogdancing-Competitions. Dabei unterscheidet man zwischen der Funklasse, die die nicht durch Richter und Punkte bewertet werden, und der offiziellen Klasse. Bei letzterer ergibt sich eine Rangliste anhand der vergebenen Punkte in Artistik und Technik. In beiden Kategorien kann man maximal 100 Punkte erreichen.
Zur artistischen Benotung gehören:
- Teamwork: wie gut arbeiten Hund und Mensch zusammen; wie ist die Ausstrahlung des Hundes und des Menschen?
- Dynamik: stimmen die Rhythmik und die musikalische Interpretation?
- Konzept: passen Musikauswahl, Idee und Umsetzung miteinander überein?
- Choreografie: wie sind der Aufbau und die Struktur der Tanznummer? Wird der Ring ausgenutzt und passt die Positionierung?
In die technische Note fließt Folgendes mit ein:
- Fluss: wie flüssig ist die Choreografie? Passt der Übergang der verschiedenen Kombinationen?
- Ausführung: hier geht es um die Genauigkeit der ausgeführten Tricks, die Signalgebung und die Konstanz
- Inhalt: gibt es genügend Variation der verschiedenen Elemente, Kombinationen, Tricks und Bewegungen?
- Schwierigkeitsgrad: wie anspruchsvoll sind die Elemente und Kombinationen?
Ist Dogdancing für jeden geeignet?
Im Prinzip: ja. Mensch und Hund jeden Alters können mit Dogdancing anfangen, egal ob Dogge, Chihuahua oder Pudel. Wichtig ist nur, dass man Spaß an Musik, Tanz und Arbeit mit seinem Vierbeiner hat. Da man individuell entscheiden kann, wie fordernd oder schnell die Choreografie sein soll, kann man sich da auch perfekt der eigenen Kondition, sowie der Verfassung und dem Charakter des Hundes anpassen. Ist der Hund gesund und hat keine muskulären oder Gelenkerkrankungen, steht dem Dogdancing nichts im Wege.
Dogdancing für Hunde mit endloser Energie
Für Rassen, die einen sehr hohen Spieltrieb beziehungsweise Bewegungsdrang haben, ist Dogdancing eine ideale Ergänzung zu anderen Hundesportarten. Auch Hunde „mit Köpfchen“, die mental gefordert werden wollen, werden am Dogdancing ihren Gefallen finden.
Durch die Vielzahl an verschiedenen Bewegungen werden alle Muskelgruppen gleichermaßen trainiert und der Hund muss auch, anders als bei manchen anderen Hundesportarten, weder an der Leine sein noch Dinge tun, die er eigentlich nicht tun will.
Ein Hund kann durch das Training und die Zusammenarbeit im Dogdancing körperlich und geistig ausgelastet werden. Dies kann dazu beitragen, überschüssige Energie abzubauen und Stress zu reduzieren. Die Konzentration des Hundes auf die Ausführung von Bewegungen und Tricks kann auch dazu führen, dass er sich von anderen ablenkenden Faktoren abwendet und sich auf die Aktivität fokussiert. Zusätzlich kann die positive Verstärkung und Belohnung, die im Dogdancing verwendet wird, das Selbstvertrauen und die Sicherheit des Hundes stärken. Ein selbstbewusster Hund ist oft entspannter und weniger ängstlich.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Hund einzigartig ist, und nicht alle Hunde werden gleichermaßen von Dogdancing beruhigt. Einige Hunde könnten die Aktivität als stressig empfinden, wenn sie nicht gut auf das Training vorbereitet sind oder wenn sie keine Freude daran haben. Es ist daher ratsam, die Aktivität behutsam einzuführen und auf die Bedürfnisse und Reaktionen des Hundes zu achten.
Damit ein Vierbeiner nicht zu aufgedreht ist und auch ein wenig runterkommt, kann natürliches CBD Öl für Hunde ohne THC hilfreich sein. Speziell bei Unruhe und Nervosität hat sich der Einsatz von Hanföl auch bei Tieren bewährt.
So spaßig Dogdancing erst einmal klingt und am Ende auch ist: es stellt hohe Anforderungen an Mensch und Tier! Das grundlegende Hundegehorsam geht über „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Gib Pfötchen“ hinaus und der Vierbeiner muss auch schon auf die kleinsten Körpersignale seines Halters oder seiner Halterin achten und entsprechend reagieren. Verboten sind verbale Kommandos im Dogdancing aber nicht und sie können natürlich auch ergänzend eingesetzt werden.
Wie fange ich beim Dogdancing an?
Es hilft natürlich, wenn man einen Hund hat, der gut trainiert ist und schon einmal auf die Grundkommandos reagiert. Mit einem Freigeist, der die geforderten Kommandos nach eigenem Gefallen ausführt oder auch nicht, wird es schwerer werden, eine flüssige Choreografie auf die Beine zu stellen.
Befasst man sich als Neuling mit dem Thema Dogdancing erkennt man schnell, dass in vielen Fällen wiederkehrende Kunststücke auftauchen. Klassische Elemente sind das Rückwärtsgehen, Drehungen, Sprünge über Körperteile des Halters oder der Halterin, Slaloms zwischen den Beinen oder sogar eine Polonaise. Manchmal sind Hund und Herrchen oder Frauchen dicht beieinander beim Dogdancing, manchmal werden die Kunststückchen aber auch auf Distanz ausgeführt.
Tricks? Ja! Aber wie?
Um dem Hund die Kunststücke, die er noch nicht beherrscht, beizubringen, kann man auf Leckerlies, Spielzeuge oder auch Clicker zurückgreifen – auch wenn deren Einsatz in der offiziellen Klasse während Turnieren nicht erlaubt sind. Zum Üben und Trainieren der Tricks ist alles erlaubt, was es Hund und Halter oder Halterin leichter macht. Trotzdem braucht man vor allem Geduld und Konsequenz. Um den Hund nicht zu überfordern, sollte das Training auch nicht länger als 15 Minuten am Stück dauern.
Was tun, wenn’s nicht klappen will?
Es wird sicherlich der Punkt kommen, an dem ein Trick mal nicht funktioniert. Entweder missversteht der Hund das Kommando oder er wird von etwas abgelenkt, was es ihm in dem Moment unmöglich macht, den Anweisungen zu folgen. Vielleicht erschrickt er sich auch vor etwas und assoziiert den geforderten Trick mit etwas, was ihm unangenehm ist und Angst macht. In dem Fall ist es wichtig, den Hund zu beruhigen.
Manchmal reicht es, ruhig auf den Vierbeiner einzureden und ihn zu streicheln, ihm sein Lieblingsspielzeug zu bringen oder ihn mit einem Spaziergang oder Spiel abzulenken. In gravierenderen Fällen kann man aber auch zu anderen Hilfsmitteln greifen, wie gezielten Entspannungstechniken, beispielsweise Massagen, beruhigender Musik, pharmazeutischen oder homöopathischen Mitteln.
Fazit
Auf längerfristige Sicht stärkt das Dogdancing nicht nur die Verbindung zwischen Mensch und Hund, sondern auch die alltäglichen Kommandos und der Gehorsam wird deutlich verbessert. Bei regelmäßigem Training hat man am Ende des Tages einen zufriedenen und ausgepowerten Hund und vielleicht sogar die ein oder andere Trophäe oder Urkunde, wenn man sein Können bei den Wettbewerben unter Beweis stellt.
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