Welche Leistungen beinhalten Tierkrankenversicherungen?
Hierzulande werden Hunde bei einer Krankheit nicht einfach sich selbst überlassen. Die Familie ist für ihn da. Aber je nach Krankheit oder Unfallfolgen kann das teuer werden. Angebote an Hundeversicherungen gibt es viele. Aber woran unterscheiden sich diese im Detail?
Wir haben uns die Versicherungsbedingungen und Leistungen der Versicherer angesehen und die wichtigsten Details hier zusammen gefasst.
In Kürze: Diese unterscheiden sich vor allem im Jahresbeitrag und den Leistungen. Wichtig ist hier, dass du genau hinschaust. Entscheidende Details, die einen Unterschied im Beitrag für die Hundeversicherung machen, sind Alter des Tieres, Rasse, Vorerkrankungen, rassespezifische Erkrankungen, Vorsorgeuntersuchungen, Leistungsumfang und Impfungen.
Wann kann ein Hund versichert werden?
In der Regel können alle Hunde im Alter von einigen Wochen bis zu sieben Jahren in einer Tierkrankenversicherung versichert werden. Wenn man ohnehin plant, eine Tierkrankenversicherung in Anspruch zu nehmen, so empfehlen die Experten den Hund so früh wie möglich zu versichern. In der Regel steigen die Beiträge mit fortschreitendem Eintrittsalter des tierischen Familienmitgliedes. Hunde im Alter von sieben Jahren und älter werden häufig sogar gar nicht mehr in eine Versicherung aufgenommen.
Weiterhin wird vorausgesetzt, dass der Hund bei Eintritt in die Versicherung gesund ist. Bereits vorhandene Krankheiten oder Probleme, wie zum Beispiel die rassentypische Kurzatmigkeit eines Mopses können nicht versichert werden.
Auch ist zu beachten, dass die Versicherung meist nicht sofort greift, sondern mit Wartezeiten von bis zu drei Monaten zu rechnen sind. Einige Versicherungen machen hier eine Ausnahme, falls dein Hund in einen Unfall verwickelt war und dringend behandelt werden muss. Für Kosten eines Unfalls, in die dein Hund verwickelt war, und die anderen Unfallteilnehmern entstanden sind, zahlt übrigens gegebenenfalls die Hundehaftpflichtversicherung und nicht die Krankenversicherung.
Einige Hundekrankenversicherungen bieten aber bei rechtlichen Komplikationen, die dir durch den Hund entstehen, die Möglichkeit einer telefonischen Rechtsberatung.
Was wird versichert: Leistungen der Tierkrankenversicherung
Die Tierkrankenversicherung versichert längst nicht alles, was medizinisch möglich. Zu unterscheiden sind gewöhnliche Diagnostik und Behandlung für zum Beispiel eine Erkältung, Operationen mit anschließender Heilbehandlung, Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und Chippen.
Wer einen Vollschutz bevorzugt und über die Jahre einen gleichbleibenden Beitrag bezahlen möchte, greift natürlich tiefer in die Tasche. Fragen, die du dir bei der Auswahl der Versicherung stellen solltest, sind:
- Sollen Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Kastration und Chippen bezuschusst werden?
- Soll der Versicherungsschutz jede Operation voll abdecken?
- Für wieviel Tage bezahlt die Versicherung einen stationären Aufenthalt des Hundes?
- Bezahlt die Versicherung auch, wenn der Hund zum Auslandsaufenthalt mitgenommen wird und dort medizinische Hilfe benötigt?
Individuelle Versicherung für deinen Hund
Eine Vollversicherung, die wirklich viele Eventualitäten abdeckt, ist doch über die Jahre gerechnet sehr teuer und oft muss man in Kauf nehmen, dass der Beitrag mit zunehmendem Alter des Hundes extrem steigt. Auch muss für einige Rassen beziehungsweise große Hunde mehr gezahlt werden. Du solltest dir am besten ein individuelles Versicherungspaket zusammenstellen.
Zunächst kannst du dir überlegen, mit welchem Anteil du dich selbst an möglichen Behandlungskosten beteiligen möchtest. Beachte hierzu, dass auch Tierärzte einer Gebührenordnung (GOT) unterliegen und es ihnen gestattet ist, bis zum Dreifachen des Gebührensatzes zu erheben. Zudem übernehmen nicht alle Versicherer unbegrenzt Operationskosten. Auch bei einigen sogenannten Vollversicherungen fällt immer noch eine Selbstbeteiligung von 20 Prozent an.
Deine Checkliste zur Auswahl eines individuellen Versicherungspakets:
- Soll der einfache, zweifache oder auch der dreifache Gebührensatz übernommen werden?
- Sollen Operationskosten unbegrenzt bezahlt werden?
- Sollen nur Operationskosten übernommen werden?
- Soll es eher eine Unfallversicherung statt einer allgemeinen Krankenversicherung sein?
- Sind steigende Beitragskosten mit zunehmendem Altem des Hundes okay?
- Sollen mit Ausnahme von Operationen alle Kosten übernommen werden?
- Soll es Zuschüsse zu Vorsorgebehandlungen geben?
Tipps zu den Kosten
Oftmals ist eine Versicherung günstiger, wenn dein Hund gechippt ist. Teilweise gibt es für das Chippen selber sogar Zuschüsse. Des Weiteren sicherst du dir durchschnittlich bessere Beiträge, wenn dein Hund in jungen Jahren versichert ist und er dann bis zum Lebensende Versicherungsschutz hat. Versicherungen mit einem geringen Leistungskatalog beginnen bei einem Monatsbeitrag von rund acht Euro. Sollen möglichst viele Leistungen enthalten sein, musst du mit rund 60 Euro im Monat rechnen.
Hilft die Versicherung, wenn deine Welt einmal Kopf steht?
Natürlich kannst du auch einmal krank sein oder ein unvorhergesehenes Ereignis tritt ein. Oh weh, und dann? Schau dir das Angebot der Versicherungen gut an. Es gibt die Möglichkeit wichtige Dokumente wie Impfpass, Chipnummer, Hundehaftpflichtpolice, Anweisungen im Fall des Tods des Halters, Hinweise zu Allergien, etc. bei der Versicherung zu hinterlegen. Dies nennt sich Dokumenten- und Datendepot. Auch kann die Versicherung helfen, wenn du einen Notfall hast und zum Beispiel ins Krankenhaus musst und einen Hundesitter brauchst. Vielleicht hat dein Hund auch einmal etwas angestellt und es ergibt sich ein rechtliches Problem. Auch hier ist bisweilen eine telefonische Rechtsberatung in der Krankenversicherung inbegriffen.
Für wen lohnt sich eine Hundekrankenversicherung?
Lohnenswert sind Tierkrankenversicherungen für den Hund, wenn sie individuell zusammengestellt werden. Durch das Kleingedruckte ergibt sich häufig eine Selbstbeteiligung bei Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen. Sollte aus gesundheitlichen Gründen eine Kastration von Nöten sein, macht es Sinn, diese routinemäßig anfallenden Kosten selbst zu bezahlen. Sinnvoll ist eine Versicherung von Operationen und Unfallfolgen, denn hier kann es schnell teuer werden. Und es ist immer ein riesiges Problem, wenn man eine unbedingt nötige Operation für sein geliebtes Tier finanziell nicht ad hoc stemmen kann und der Hund schlimmstenfalls leiden muss. Operationen können zum Beispiel nötig sein aufgrund von Verletzungen beim Spielen, Hundesport oder aufgrund von altersbedingten Verschleißerscheinungen.
Fazit: Leistungen von Tierkrankenversicherungen
Die Tiermedizin bietet erkrankten oder verunfallten Hunden viele lebensrettende Möglichkeiten. Wenn es also darum geht, dem geliebten Vierbeiner die benötigten und eventuell lebensnotwendigen Behandlungen zu ermöglichen, sollte dies nicht aus finanziellen Gründen abgelehnt werden müssen. Je nach Krankheitsfall, können allerdings schnell Kosten von mehreren tausenden Euros entstehen, die selten auf der „hohen Kante“ liegen. Wem es also nicht möglich ist, spontan auf große Geldsummen zurückzugreifen oder entsprechende Beträge zu sparen, der sollte auf eine Hundekrankenversicherung zurückgreifen.
Wie immer, muss tunlichst auf die Vertragsinhalte geachtet werden, um das individuell am besten passende Angebot herauszufinden. Die von einigen Anbietern mit inbegriffene Rechtsberatung und Notfallorganisation bilden nur einen Teil der hilfreichen Optionen, die zusätzlich angeboten werden.
Foto kim_hester / Pixabay
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