Tierfotografin Regine Heuser im Interview
Regine Heuser ist eine der bekanntesten Tierfotografinnen Deutschlands. Sie bietet Workshops und Seminare rund um das Thema Tierfotografie an und hat Ratgeberbücher wie Hunde-Shooting - Fotografieren mit Wau-Effekt veröffentlicht. Wir führten mit Ihr ein Interview.
hundund: Warum sind Sie Fotografin geworden?
Regine Heuser: Mit 12 Jahren bekam ich meine erste Kamera geschenkt, die Begeisterung für die Fotografie habe ich von meinem Vater. Er fotografiert hobbymäßig aber auf sehr hohem Niveau. Ich habe viele Jobs gemacht aber so richtig angekommen bin ich nie. Nach dem Abitur habe ich erst einen ganz anderen Weg eingeschlagen und Jura studiert, Als ich 2004 meinen ersten Hund bekam, eine Deutsche Dogge „Amazing Grace“. War sie mein liebstes „Model“. Dann habe ich auch den Wechsel von der analogen Fotografie zur digitalen gewagt. Wenn man selber einen Hund hat, lernt man auch viele Hundebesitzer kennen und so habe ich im Laufe der Zeit immer mehr Hunde fotografiert und das Thema hat mich nicht mehr losgelassen.
Was zeichnet ein tolles Hundefoto aus?
Regine Heuser: Ein gutes Hundefoto sollte den Charakter und das Wesen des Hundes widerspiegeln. Damit ein Foto ansprechend wirkt, den Betrachter fesselt und zum längeren Betrachten animiert, müssen Sie als Fotograf mit dem Herzen bei der Sache sein. Ein Foto ist gut, wenn man es länger betrachtet.
Wichtig ist, die Schönheit in jedem Hund zu sehen, seine Schokoladenseite und den passenden Geschichtsausdruck zu erkennen. Ich habe schon öfter Hundebesitzer sagen hören: »Mein Hund ist absolut nicht fotogen.« Das kann ich nicht bestätigen, jeder Hund hat etwas, und das Ziel ist es, dafür einen Blick zu entwickeln. Achten Sie darauf, dass der Hund aufmerksam schaut, die Ohren sollten nicht nach hinten angelegt sein. Wenn Sie Ihren eigenen Hund fotografieren möchten: Eigentlich beherrscht er »Sitz« und »Platz«, schaut aber im entscheidenden Moment nicht in die Kamera oder mit hängenden Ohren gelangweilt in der Gegend herum. Nehmen Sie einen Helfer mit, jemanden, der Ihren Hund animiert.
Wichtig ist, zwingen sie die Hunde nie zu etwas! Ein Shooting darf für ein Tier niemals Stress bedeuten. Das Shooting soll allen Beteiligten Spaß bereiten, Besitzer, Hund und Fotograf!.
Können Sie unseren Lesern 3 kurze Tipps geben, wie Hundefotos, auch mit dem Handy, immer gelingen?
Regine Heuser: Falls sie keine Kamera besitzen können sie auch mit einem Smartphone Ihre Ergebnisse verbessern wenn Sie auf folgende Punkte achten:
- Fotografieren Sie Ihren Vierbeiner immer auf Augenhöhe. Legen sie sich z.B. beim Fotografieren von kleinen Hunden auf den Boden.
- Entwickeln Sie einen Blick für die Bildgestaltung.
- Achten Sie beim Fotografieren Ihres Lieblings auch immer auf den Hintergrund!
- Prüfen sie ob sich evtl. Objekte im Bild befinden die störend wirken. (z.B.: Zäune, Strommasten, Bäume etc.)
- Achten Sie auf das Licht: Fotografieren Sie z.B. im den Sommermonaten immer früh morgens oder in den Abendstunden, dann ist das Licht nicht mehr so hart, denn das richtige Licht kann eine ganz besondere Stimmung erzeugen und ist ein sehr wichtiger Faktor in der Fotografie.
- Wenn Sie bei einem Smartphone auf den Bildschirm tippen können sie so auch den Bereich festlegen der scharf sein soll und sie können die Helligkeit regulieren.
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Titelfoto: "Bad Hairday" Regine Heuser
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