Mit Hund in einer Mietwohnung: Was du wissen solltest
Zieht ein Hund zu dir in eine Mietwohnung, ist es immer aufregend, denn ein neues Kapitel beginnt. Doch nicht in jedem Wohnhaus sind Vierbeiner willkommen und es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, die du beachten solltest.
Jeder Vierbeiner braucht auch ein geeignetes Zuhause. Und hierbei lautet die Devise: Je mehr Platz und Auslauf desto besser. Aber nicht jeder wohnt in einem Bauernhof am Land oder kann sich eine Villa am Stadtrand mit riesigem Garten leisten. Daher leben auch viele Besitzer mit ihren Hunden in Mietwohnungen. Doch nicht jeder Vermieter hat seine Freude mit den Tieren, wie erst jüngst ein Fall in Österreich zeigte. Wer also vor hat, mit seinem Hund in eine Mietwohnung zu ziehen, sollte vorab einige Punkte klären. Fünf wichtige Fragen und ihre Antworten haben wir für dich zusammengefasst:
Sind Hunde in einer Mietwohnung erlaubt?
Die gute Nachricht: Ein generelles Haustierverbot in Mietwohnungen gibt es in Deutschland nicht. Trotzdem solltest du nicht einfach so ohne Abstimmung mit einem Hund in dein neues Heim einziehen. Vermieter können nämlich dennoch ein ausdrückliches Hundeverbot aussprechen – vorausgesetzt, sie liefern hierfür triftige Gründe. Zum Beispiel, wenn du mit einem großen Labrador in eine Ein-Zimmer-Wohnung ziehen möchtest – das kann auf Dauer nicht gut gehen.
In sehr vielen Mietverträgen steht heutzutage daher geschrieben, dass die Tierhaltung der Zustimmung des Vermieters bedarf. Am besten ist es also, du sprichst offen und ehrlich mit dem Vermieter, zeigst ihm deinen Hund und vermittelst ihm, dass ihr beide zusammengehört. Oft findet sich ein Weg und du ersparst dir ärgerliche Diskussionen. Und nimm diese Bestimmung auf keinen Fall auf die leichte Schulter! Lebst du in einer Mietwohnung, in der Hunde verboten sind, trotzdem mit deinem Vierbeiner, so kannst du nämlich aus dem Mietverhältnis gekündigt werden!
Tierhaltung in der Hausordnung
Mach dich darüber hinaus mit der Hausordnung vertraut. Auch diese enthält nicht selten einen Passus mit Regeln in Bezug auf Hunde. So kann es sein, dass du für deinen Vierbeiner im Treppenhaus oder auf gemeinschaftlich genutzten Flächen eine Leine brauchst. Oder aber du musst den Hund generell vom Gemeinschaftsgarten oder der Sandkiste fernhalten. Natürlich entfernst du auch die Notdurft deines Hundes sofort und überall. Sorge zudem dafür, dass dein tierischer Begleiter gepflegt und gebürstet ist und die Nachbarn nicht mit zu viel Gebell stört. Lärm und Schmutz führen nicht selten zu Beschwerden.
Wichtig außerdem: Achte stets darauf, dass dein Hund vor Zecken, Flöhen und Würmern geschützt ist.
Sind alle Rassen für eine Mietwohnung geeignet?
In puncto Hundeerlaubnis hast du ganz allgemein die besten Chancen, wenn du mit einem kleinen Hund einziehst. Ausnahmen bestätigen hierbei jedoch die Regel – es gibt durchaus Vermieter, die mit Bernhardiner, Berner Sennenhund, Schäfer & Co. kein Problem haben.
Was den Hund selbst betrifft, so spielen zwei Faktoren eine maßgebliche Rolle: die Rasse und das bisherige Leben des Vierbeiners. Hunde, die sehr viel Auslauf brauchen, wie zum Beispiel Schäferhunde oder Huskies, sind für kleine Mietwohnungen eher ungeeignet. Hier tun sich Dackel, Chihuahua, Mops und Malteser leichter. Doch Achtung: Auch kleinere Hunde benötigen ihre Spaziergänge! Und: Es kann durchaus sein, dass große Fellnasen, die bereits seit Jahren an ein kleineres Zuhause gewohnt sind, sich auch in einer neuen Mietwohnung rasch einfinden.
Muss ich die Nachbarschaft über meinen Hund informieren?
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, wenn du dich mitsamt deinem Hund bei deinen Nachbarn vorstellst. So vermeidest du, dass sich jemand übergangen fühlt und kannst gleichzeitig weitere tierische Nachbarn wie andere Hunde oder Katzen ausfindig machen.
Bei manchen Nachbarn, die zunächst ablehnend reagieren, kann eine Begegnung, die ihnen vermittelt, wie gut erzogen der Hund ist, mitunter auch das Eis brechen. Die Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass das auch wirklich stimmt!
Was brauchen Hunde in einer Mietwohnung?
Die oberste Regel lautet: Mache es deinem Hund so gemütlich und angenehm wie möglich – auch wenn der Platz beschränkt ist. Zu den wichtigsten Punkten gehören:
- Ein Hundekörbchen, in das er sich zurückziehen kann – wahlweise kann das auch eine Schlafmatte oder ein richtiges Hundebett sein.
- Futterort mit einem geeigneten Futternapf aus Keramik oder Metall mit einer Unterlage.
- Eine Außenfläche zum Toben ist ein Pluspunkt – zum Beispiel ein Garten oder eine Gemeinschaftsfläche. Wer diesen Luxus nicht hat, sollte auf viel Auslauf in benachbarten Parks oder Wäldern setzen.
- Freie Bodenfläche in der Wohnung ist wichtig, damit der Hund nicht ständig zwischen Möbelstücken herumtänzeln muss oder gar etwas umwirft und kaputtmacht. Der Boden selbst kann übrigens in puncto Lärm eine Rolle spielen: Die Krallen des Hundes auf einem Parkett- oder Laminatboden können Nachbarn unterhalb der eigenen Wohnung mitunter hören – und das ist nicht immer angenehm. Teppiche schaffen Abhilfe.
- Gefahrenquellen für den Hund solltest du minieren – das sind zum Beispiel elektrische Kabeln, unsichere Balkone, giftige Pflanzen oder Putzmittel, Medikamente oder Herdplatten.
- Pflegeleichte Materialien, die rasch und bei hohen Temperaturen gewaschen werden können, helfen dir dabei, dein Zuhause trotz Hund sauber und hygienisch zu halten.
Übrigens: Treppen sind für die meisten Hunde kein Problem. Lediglich bestimmte Rassen mit kurzen Beinen und wenig Rückenfläche tun sich damit schwer. Alle anderen lernen das Auf- und Abmarschieren schnell. Achte allerdings insbesondere zu Beginn darauf, dass dein Hund auch wirklich Stufe für Stufe sicher bewältigt und sich an die Barriere gewöhnt, damit künftig keine Verletzungen entstehen.
Welche Helferlein braucht es für ein gutes Zusammenleben?
Um das Zusammenleben so angenehm wie möglich zu gestalten – auch in Hinblick auf die Nachbarschaft – gibt es eine Reihe von Helferlein. Zum Beispiel:
- Einsatz von EM (Effektive Mikroorganismen), um schlechte Gerüchte zu beseitigen – vor allem für Ecken, in denen sich die Fellnase besonders gern aufhält.
- Maulkorb und Leine für von allen Mietern benutze Flächen – in vielen Miethäusern ist das sogar Pflicht.
- Bürste für eine regelmäßige Fellpflege – so verliert dein Hund weniger Haare in der Wohnung, aber auch im Treppenhaus.
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