Mann fügt Hunden bei Trainingseinheiten Leid zu - festgenommen
In einem besorgniserregenden Fall aus Österreich, wird ein 51-Jähriger beschuldigt, Hunden im Rahmen von gewerbsmäßigen Trainingseinheiten Leid zugefügt zu haben.
Die Untersuchungen zu diesem schockierenden Verdacht der Tierquälerei begannen bereits im Herbst 2022. Die Polizei in der Steiermark wurde durch mehrere Anzeigen und sogar eine anonyme Meldung aus Deutschland auf den Fall aufmerksam. Die Ermittlungsbehörden erhielten auch Videos auf YouTube, die fragwürdige Trainingsmethoden des Hundetrainers dokumentierten.
Auf diesen Aufnahmen war zu sehen, wie der 51-Jährige die Tiere offensichtlich misshandelte, indem er Hunde mit Zughalsbändern anhob, sie würgte und sogar auf sie kniete. Aufgrund dieser schockierenden Beweise leitete die Staatsanwaltschaft Graz Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Tierquälerei ein. Speziell ausgebildete Polizeibeamte, die auf Umweltdelikte und Tierschutz spezialisiert sind, übernahmen den Fall.
Die folgenden Ermittlungen enthüllten, dass der 51-jährige Frühpensionist auf seinem YouTube-Kanal und im Internet die schnelle Resozialisierung sogenannter "Problemhunde" anbot. Dabei setzte er nicht nur fragwürdige Methoden wie Würgeketten ein, sondern griff auch zu äußerst besorgniserregenden Praktiken. Dazu gehörte das gewaltsame Drücken der Tiere auf Motorhauben, das über längere Zeit andauernde Festhalten von Hunden am Boden und das Zufügen von Tritte in empfindliche Körperstellen. Er hob Hunde mit Würgegriffen in die Luft und setzte andere Hunde gezielt als Provokateure ein.
Beweise sicher gestellt
Die aufgeführten Tierschutz-relevanten Methoden führten schließlich zur Anordnung einer Hausdurchsuchung durch die Staatsanwaltschaft Graz. Bei dieser Durchsuchung wurden unter anderem elektronische Beweismittel sichergestellt. Der Mann verweigerte zwar die Herausgabe des Codes für sein sichergestelltes Mobiltelefon, aber mit Unterstützung von IT-Experten des Bundeskriminalamtes konnten die Ermittler dennoch Beweismittel sichern, die seine fragwürdigen Aktivitäten dokumentierten. Es wurde festgestellt, dass der 51-Jährige seine Tätigkeit gewerblich sowohl im In- als auch im Ausland seit Anfang 2020 angeboten hatte. Es laufen auch Ermittlungen hinsichtlich des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug.
Aufgrund des dringenden Verdachts, dass der Beschuldigte seine Methoden weiterhin anwendet und dazu Videos veröffentlicht hat, ordnete die Staatsanwaltschaft Graz schließlich seine Festnahme an. Am 1. November 2023 wurde der Mann im Bezirk Leibnitz festgenommen, als er fünf Hunde bei sich führte. Die Amtstierärztin der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz ordnete die Abnahme und Untersuchung der Hunde an. Der 51-Jährige wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
Kein Unrechtsbewusstsein
Der 51-Jährige selbst zeigte sich bei der Einvernahme zu den praktizierten Methoden an und für sich geständig. Dabei sei er sich selbst jedoch keiner Schuld bewusst. Diese Methoden seien der einzige und richtige Weg, um sogenannte „Problemhunde“ vor dem Tode bzw. Einschläfern zu bewahren.
Bisherige Ermittlungen haben gezeigt, dass auch eine 27-Jährige aus Hamburg bereits die Methoden des Mannes nachahmt. Sie steht im Verdacht, einem Hund Fußtritte bei einem gemeinsamen Training in zugefügt zu haben. Auch die Lebensgefährtin des Mannes wird wegen des Verdachts der Beihilfe und Anstiftung zur Tierquälerei an die Staatsanwaltschaft angezeigt.
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