Inhaltsstoffe im Hundefutter

Inhaltsstoffe im Hundefutter

Die Auswahl an Hundefutter ist unüberschaubar. Es gibt dutzende Marken, hunderte Sorte und die enthaltenen Bestandteile unterscheiden sich teilweise maßgeblich. Viele Hundebesitzer sind aufgrund von Begriffen wie Rohasche oder tierische Nebenerzeugnisse verunsichert. Was gehört letztlich in ein gutes Hundefutter und worauf wird besser verzichtet? Unser Ratgeber über Inhaltsstoffe im Hundefutter verrät, worauf es ankommt.

Zentrale Inhaltsstoffe für die artgerechte Ernährung

Grundsätzlich sollten bei der Auswahl eines Hundefutters die Bedürfnisse der Vierbeiner im Vordergrund stehen. Halter müssen sich fragen, was Hunde für die Erhaltung ihrer Gesundheit und Aktivität benötigen.

Die folgenden Bestandteile dürften in einem hochwertigen Futtermittel nicht fehlen:

  • Proteine (tierische Bestandteile)
  • Fett
  • Kohlenhydrate
  • Faserstoffe
  • Mineralstoffe
  • Vitamine
  • Spurenelemente

Tierisches Protein ist elementar, da Hunde Fleischfresser sind. Der erforderliche Anteil hängt jedoch von diversen Faktoren ab und darf nicht pauschalisiert werden. Die allgemeine Aussage, ein qualitatives Hundefutter müsse beispielsweise mindestens 70 Prozent Protein enthalten, ist nicht unbedingt optimal.

Wie viel Protein ein Tier benötigt, lässt sich nur durch Einbeziehen von Alter, Aktivität, Proteinquelle und einigen anderen Faktoren entscheiden. Rinderhack ist zum Beispiel deutlich fettiger als Putenfleisch, weshalb auch hier unterschieden werden muss.

Kennzeichnung Alleinfuttermittel für Hunde

Worauf Hundehalter beim Hundefutter ganz besonders achten sollten, ist die Kennzeichnung als „Alleinfutter“. Derartig gekennzeichnete Produkte müssen individuelle Kriterien erfüllen, damit ein Hund über die tägliche Fütterung alle nötigen Nährstoffe erhält und gesund bleibt.

Unter anderem müssen sogenannte Alleinfuttermittel ein Verhältnis von Calcium und Phosphor von 1:1 bis 2:1 aufweisen. Ein „Ergänzungsfutter“ wäre für die alltägliche Ernährung beispielsweise nicht ideal, weil die Hersteller sich hierbei nicht an spezielle Vorschriften halten müssen. Stimmt das Verhältnis der Bestandteile nicht, können die Tiere bei dauerhafter Ernährung erkranken.

Viele Hundeliebhaber sind außerdem von der Frage geplagt, ob ein Trocken- oder Nassfutter die bessere Wahl ist. Eine pauschale Antwort, gibt es auch hier nicht, da es von beiden Varianten sowohl positive als auch negative Produkte gibt. Ein Blick auf die allgemeinen Eigenschaften kann die Entscheidung dennoch erleichtern. Das Verbraucherportal www.haushaltstipps.net hat im Rahmen eines Hundefutter Vergleichs die Vor- sowie Nachteile von Trocken- und Nassfutter zusammengefasst.

Was sind tierische Nebenerzeugnisse?

Tierische Nebenerzeugnisse sind unter einer Vielzahl an Hundebesitzern verpönt. Wer online ein wenig recherchiert, stößt auf viele Ratgeber, die gänzlich von Hundefutter abraten, auf dessen Verpackung dieser Inhaltsstoff erkennbar ist. Doch tierische Nebenerzeugnisse sind besser als ihr Ruf: Anders, als viele Verbraucher vermuten, sind ausschließlich tierische Schlachtnebenprodukte zugelassen, die auch der Mensch verzehren könnte. Das schreibt die Verordnung (EG) 1069/2009 vor. Das betrifft häufig Schlachterzeugnisse, die von Menschen früher zwar verzehrt wurden, heute aber kaum noch auf den Tellern landet. Schlachtnebenprodukte wie Niere, Lunge, Kutteln oder Euter werden heute kaum noch für den menschlichen Genuss angeboten, weil die Nachfrage extrem gering ist.

Zudem sollte unbedingt beachtet werden, dass ein Hund für die artgerechte Ernährung nicht allein mit dem teuren Muskelfleisch auskommt. Innereien sind ebenso wichtig für ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis. Wertvolle Vitamine, Eisen und Folsäure sind darin enthalten. Sind auf der Auflistung der Futtermittelbestandteile also „tierische Nebenerzeugnisse“ zu finden, sollte das kein Grund sein ein Produkt von der Auswahl auszuschließen. Im Gegenteil: Hochwertige Innereien werten ein Futter sogar auf.

Rohfaser, Rohprotein und Rohasche im Hundefutter

Rohfaser und Rohfett sind im Rohfutter enthalten

Dies sind Begriffe in den Inhaltsstoffen von Hundefutter, die besonders für Verwirrung sorgen. Die folgende Liste wurde anhand empfehlenswerter Werte bei Trockenfutter formuliert und soll der Orientierung dienen:

  • Rohasche: Die Bedeutung des Rohascheanteils wird oft unterschätzt, ist jedoch für die Gesundheit von Hunden unter anderem ausschlaggebend. Ist der Aschegehalt in einem Futter zu hoch, leiden die Nieren nicht unwesentlich. Bei Rohasche handelt es sich vorwiegend um Mineralstoffe sowie Vitamine. Insbesondere der Mineralstoffgehalt hängt mit der Rohasche zusammen. Ist aufgrund eines hohen Ascheanteils der Gehalt an Phosphor und Calcium überdimensioniert, hat das direkte Auswirkungen auf die Nierenfunktion. Auch Harnsteinbildung wird gefördert. Mehr als sechs Prozent Rohasche sollte das Hundefutter nicht aufweisen.
  • Rohprotein: Der Anteil an Rohprotein spielt beim Hundefutter eine wichtige Rolle. Bei einem Trockenfutter sollte der Anteil bei rund 22 Prozent liegen, auf jeden Fall jedoch unter 30 Prozent. Dies gilt aber nicht für alle Tiere. Liegt beispielsweise Übergewicht vor oder ist eine Hündin trächtig, wird ein höherer Rohprotein-Anteil benötigt.
  • Rohfett: Ähnlich, wie bei den Proteinen schwankt der angemessene Anteil an Rohfett je nach Gesundheitszustand, Alter und Aktivität. Ein sehr aktives Tier, das im Hundesport tätig ist, benötigt einen deutlich höheren Fettanteil, als ein älteres Tier, das sich nur noch wenig bewegt oder ein mäßig aktiver Familienhund. Bei Trockenfutter kann der Fettanteil somit bereits bei 5 Prozent starten und sollte nicht über 25 Prozent hinausgehen.
  • Rohfaser: Der Gehalt an Rohfaser bewegt sich beim Trockenfutter im Idealfall zwischen 1,5 und 5 Prozent. Hier verhält es sich anders als beim Fett. Leistungsstarke Tiere benötigen eher weniger Rohfaser. Seniorenhunde oder Tiere mit einigen Kilos zu viel, sollten mehr Rohfaser bekommen.

Zusatzstoffe im Hundefutter – gut oder schlecht?

Ist ein Hundefutter frei von Zusatzstoffen, muss das nicht unbedingt vorteilhaft sein, auch wenn das viele Konsumenten glauben. Zusatzstoffe können schließlich auch positive Auswirkungen haben und den Anteil an Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen auf das nötige Maß anheben. Viele Produkte würden ohne Zusätze die erforderlichen Bestandteile gar nicht erreichen.

Bei Hundefutter ohne Zusatzstoffe müssen Hundehalter kritisch auf die Inhaltsstoffe achten und im Zweifelsfall beim Hersteller nachhaken. Worauf ist bei den Inhaltsstoffen außerdem zu achten?

Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren dürfen nicht fehlen: Während Omega-3-Fettsäuren die unverzichtbare Alpha-Linolensäure liefert, sorgen Omega-6-Fettsäuren für die Versorgung mit Linolsäure. Beide genannten Säuren sind für die Gesundheit von Hunden entscheidend. Sie sind essentiell und müssen deshalb über die Ernährung zugeführt werden, weil sie der tierische Organismus nicht selbstständig herstellen kann. Empfehlenswerte Öle für Hunde sind:

  • Leinöl
  • Schwarzkümmelöl
  • Sonnenblumenöl
  • Distelöl
  • Fischöl (korrekte Dosierung ein Muss!)

Kohlenhydrate sind ebenfalls günstig für die Gesunderhaltung und bis zu einer gewissen Menge gut verdaulich. Für die ordentliche Versorgung mit Ballastoffen, also Faserstoffen, greifen Futterhersteller gerne auf Rübenschnitzel oder Zellulose zurück. Faserstoffe haben positiven Einfluss auf Darmfunktion und Darmflora.

Das gehört nicht in Hundefutter: Zucker

Abschließend sei Zucker erwähnt. Dies ist ein Inhaltsstoff, der nichts in einem artgerechten Hundefutter verloren hat. Er schädigt die Zähne und begünstigt Zahn- sowie Zahnfleischerkrankungen. Auch bei Leckerlis ist auf den Zuckerverzicht Wert zu legen.

Weitere Informationen rund um die richtige Ernährung, darunter Ratschläge zur Fütterungszeit und Welpenfütterung, sind in unserem Hundernährung Ratgeber zu finden. Schaue dir jetzt auch Tipps & Diskussionen unter forum.hundund.de/hunde-ernaehrung/ im Hundeforum an!

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Fotos: pzbasnik/Pixabay, the3cats/Pixabay

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