Tollwut beim Hund
Tollwut ist eine seit der Antike bekannte, tödlich verlaufende Erkrankung, die auch auf den Menschen übertragen werden kann. Aus diesem Grund muss die Erkrankung von Tieren dem Veterinäramt gemeldet werden. Da die Tollwut weltweit verbreitet ist, haben einige Länder strenge Quarantäne- und Einreisebestimmungen erlassen.
Ursache der Krankheit Tollwut
Die Tollwut wird durch ein Lyssavirus verursacht, das bei einem Biss mit dem Speichel übertragen wird. Nachdem sich das Virus an der Bissstelle vermehrt hat, wandert es über die Nervenzellen bis in das Gehirn. Dort verursacht das Rabiesvirus eine tödliche Encephalitis (Gehirnentzündung). Vor dem Tod breitet sich der Erreger vom Gehirn ausgehend in alle anderen Organe aus. Sobald die Speicheldrüsen befallen sind, können Virus wieder andere Hunde durch das Virus infiziert werden. Die Übertragung erfolgt durch Wildtiere, vor allem durch Füchse.
Gefährdet sind alle Säugetiere. Vögel erkranken nur selten, da sich das Virus aufgrund der höheren Körpertemperatur nur schlecht vermehren kann. Man unterscheidet zwischen einer silvatischen Wut (Füchse), der urbanen Wut (Hunde, Katzen) und der Fledermaustollwut.
Tollwut Symptome
Die Inkubationszeit bei Tollwut ist abhängig von der Lage der Bissstelle. Je nachdem, an welcher Körperstelle sich die Bissverletzung befindet, treten die ersten Symptome nach zwei bis 24 Wochen auf. Beim Hund verläuft die Tollwut in drei Phasen:
- Prodromalphase: Das Verhalten des Hundes beginnt sich zu verändern. Er wird unruhig und nervös. Vorher ängstliche Tiere nähern sich den Menschen und wirken zutraulich. Erste Schluckbeschwerden und ein erhöhter Speichelfluss treten auf. Durch Krämpfe der Kaumuskulatur tritt schaumiger Speichel aus dem Mund des Hundes aus.
- Exzitationsphase: In der zweiten Phase der Tollwuterkrankung reagieren die Hunde aggressiv. Sie schnappen und beißen, sobald man sich ihnen nähert. Durch anhaltendes lautes Bellen äußert der Hund seine Erregung.
- Paralysestadium: Da die Nervenzellen im Gehirn bereits stark geschädigt sind, treten Lähmungen auf. Der Hund torkelt, die Hinterbeine werden nachgeschleift. Der Hund fällt in ein Koma. Der Tod tritt durch eine Atemlähmung ein.
Sobald die ersten Symptome der Tollwut aufgetreten sind, tritt der Tod des Hundes innerhalb von sieben Tagen ein. Die einzelnen Stadien des Krankheitsverlaufes sind häufig nicht gegeneinander abgrenzbar. Oft treten anfangs eher untypische Symptome, wie Durchfall und Erbrechen auf. Der typische Schaum vor dem Mund des Hundes ist nicht sichtbar.
Tollwut Diagnose
Solange der Hund lebt, kann nur eine Verdachtsdiagnose gestellt werden. Aufgrund von Wesensveränderungen und einer vorherigen Bissverletzung durch frei lebende Tiere muss ein Tollwutverdacht ausgesprochen werden. Ungeklärte neurologische Symptome und die Verweigerung von Wasser und Futter können ebenfalls bei ungeimpften Hunden ein wesentliches Indiz darstellen.
Die endgültige Diagnose kann erst nach dem Tod des Tieres gestellt werden. Der indirekte Virusnachweis erfolgt im Labor durch die Bestimmung von Antikörpern im Blut. Um die Diagnose abzusichern, wird eine histologische Untersuchung des Gehirns durchgeführt. Das Virus kann durch einen Immunfluoreszenztest im Gehirngewebe nachgewiesen werden. Zusätzlich werden bei der Histologie typische Negrische Körperchen in den Ganglienzellen des Gehirns gefunden.
Behandlung von Tollwut
Da Tollwut für den Menschen sehr ansteckend ist und tödlich verläuft, ist eine Behandlung erkrankter Tiere nicht möglich. Sobald ein Verdacht auf Tollwut vorliegt, ist unverzüglich das Veterinäramt zu verständigen. Der Amtstierarzt trifft dann entsprechend dem Tierseuchengesetz, Anordnungen über die weitere Vorgehensweise.
Selbst der Versuch einer Therapie ist verboten. Dieser wäre aber auch sinnlos, da die Gehirnzellen im Laufe der Erkrankung absterben und der Tod des Hundes unvermeidlich ist.
Tollwutimpfung
Da die Tollwut immer tödlich verläuft, ist die Vorbeugung durch eine Tollwutimpfung wichtig. Hunde werden mit inaktivierten Impfstoffen ab der zwölften Lebenswoche geimpft. Für die Grundimmunisierung sind zwei bis drei Impfungen im Abstand von einigen Wochen notwendig. Die Auffrischungsimpfung erfolgt nach den Angaben des Impfstoffherstellers. Für jede Auslandsreise ist eine gültige Impfung, die in den EU-Heimtierausweis eingetragen wird, erforderlich.
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