St. Martinsfest tierfreundlich gestalten
Das St. Martinsfest wird um den 11. November in ganz Deutschland gefeiert. Mit dieser Festlichkeit soll an den Heiligen Martin von Tours erinnert werden, der im vierten Jahrhundert einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels überließ und ihn so vor dem sicheren Tod bewahrte. Doch was für uns Menschen Freude bedeutet, bringt vielen Tieren unsägliches Leid. Wie kann St. Martin im Sinne des Tierschutzes auch ohne Tierqual zu einem gelungenen Fest für die ganze Familie werden?
Die traditionelle Gans zu St. Martin
Für viele steht an St. Martin die traditionelle Gans auf dem Speiseplan. Leider stammen 80 Prozent der in Deutschland angebotenen Tiere aus dem Ausland, meist aus tierquälerischen Massentierhaltungen aus Frankreich, Polen oder Ungarn. Die Haltung dieser Tiere ist alles andere als tierschutzkonform. Laut Mike Ruckelshaus, Leiter Tierschutz Inland bei TASSO, werden die Gänse oftmals in großen Gruppen auf engstem Raum in sogenannten intensiven Stallhaltungen, teilweise auch in Käfigen, gehalten. Die Schlachtreife wird durch künstliches Licht und Kraftfutter gefördert und häufig stammt das angebotene Gänsefleisch aus der in Deutschland verbotenen Stopfleberproduktion.
Damit die Gänse in der Massentierhaltung keine Infektionen bekommen, werden ihnen während der Mastdauer mehrfach Antibiotika verabreicht. Leider ist so eine tierquälerische Haltung immer noch wegen einer fehlenden Gesetzesgrundlage möglich. Mindestanforderungen zur Haltung von Gänsen existieren weder in der deutschen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, noch auf EU-Ebene. Zwar wurde 1999 eine Europaratsempfehlung für Hausgänse angenommen, diese ist jedoch nicht rechtsverbindlich.
Gänse aus ökologischer & regionaler Erzeugung - vegetarische & vegane Alternativen
Wer diesem Tierleid bewusst entgegenwirken und somit auf die Tradition der Martinsgans verzichten möchte, findet im Internet viele leckere vegetarische und vegane Alternativen. Wer dennoch nicht auf den Gänsebraten verzichten will, sollte Gänse aus ökologischer und regionaler Erzeugung kaufen. Gesetzlich geschützte Kennzeichnungen wie beispielsweise
- Freilandhaltung
- bäuerliche Freilandhaltung
- ökologische Tierhaltung
stehen für eine artgerechte Haltung der Gänse mit Auslauf.
Brauch des Martinsfeuers
Der Brauch des Martinsfeuers soll Licht ins Dunkel bringen und läutet meist das Ende der Laternenumzüge ein. Er führt Menschen zusammen, stärkt das Miteinander und ist besonders für Kinder ein besonderes Erlebnis. Hier ist auch wichtig, achtsam zu sein: Denn durch die Unachtsamkeit des Menschen sterben jedes Jahr tausende Wildtiere qualvoll in den Flammen. Vor allem Igel sind gefährdet, da sie sich bei Gefahr zum eigenen Schutz zusammenrollen und unbeweglich liegen bleiben.
Große Reisighaufen oder Holzstapel werden von Wildtieren oft als Unterschlupf genutzt. Deshalb sollte das Brennmaterial erst kurz vor dem Anzünden aufgeschichtet werden. Um ganz sicher zu gehen, dass sich nicht doch ein Tier versteckt hat, sollte das Holz vor dem endgültigen Anfeuern auch noch einmal umgeschichtet werden.
Schon mit diesen kleinen Taten lässt sich viel Tierleid verhindern und somit an die gute Tat des Heiligen Martins anknüpfen.
Quelle: TASSO e.V.
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