Eifersucht?

Eifersucht?

Können Hunde eifersüchtig sein? Die Kognitionsforscherin Friederike Range beschäftigt sich mit dem Verhalten von Hunden. Sie untersuchte, inwiefern Hunde, wenn sie für die gleiche Leistung unterschiedlich belohnt werden, sensibel auf diese "Ungerechtigkeit" reagieren und als Folge die Kooperation einstellen. Kooperation wird dabei als die Zusammenarbeit mehrerer Individuen zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles definiert. Die Studie erschien im Fachmagazin "PNAS". 

Eine wichtige Vorbedingung für die Evolution von Kooperation ist die Entwicklung einer Sensibilität für Kosten und Nutzen der Kooperationspartner. Untersuchungen haben gezeigt, dass Affen aufhören zu kooperieren, wenn der Kooperationspartner für denselben Aufwand eine bessere Belohnung bekommt.

Empfinden Hunde Ungerechtigkeit?

Coton de Tuléar Welpe

Friederike Range und ihr Team wollten wissen, wie es mit dem Empfinden von Ungerechtigkeit bei Hunden aussieht.

In der Studie wurde untersucht, ob zwei Hunde, die sich gut kennen, sensibel auf die Ungleichheit einer Belohnung, also des Nutzens reagieren, wenn sie unterschiedlich für das "Pfote geben" belohnt werden.

In den Versuchen haben sich die zwei Hunde sehr unterschiedlich verhalten, wenn einer der beiden bei der Aufgabe "Pfote geben" Futter bekam, der andere aber nicht. In einem Fall bekamen beide Hunde, die in einem Raum waren, zur Belohnung Futter, im zweiten Fall bekam einer der beiden Hunde kein Futter für dieselbe Aufgabe. In einem Kontrollversuch war ein Hund alleine im Raum und erhielt kein Futter für das Pfote geben.

Während die Hunde brav Pfote gegeben haben, wenn beide Hunde belohnt wurden oder auch wenn ein Hund ohne Futter in Abwesenheit des Partners getestet wurde, haben sie die Kooperation verweigert, wenn der Partner belohnt wurde, sie selber aber nicht. Der Kontrollversuch hat gezeigt, dass die Verweigerung unabhängig ist von einer allgemeinen Frustration durch das Ausbleiben einer Belohnung.

Hauptsache Belohnung für den Hund - egal welche

Kaukasischer Schäferhunde

In einem zweiten Experiment konnte bestätigt werden, dass das Verhalten der Tiere nicht nur etwas mit dem Ausbleiben einer Belohnung zu tun hatte, sondern wirklich durch ungleiche Behandlung der beiden Hunde hervorgerufen wurde.

Die Hunde nahmen es nicht besonders übel, wenn beide kein Futter für das Pfotegeben bekommen haben. Sobald aber einer Futter bekam und der andere nicht, hat der letztere gestreikt.

erklärt Friederike Range. Im Gegensatz zu den Studien mit den Affen differenzierten die Hunde in Ranges Studie jedoch nicht die Qualität des Futters. Auch gegenüber dem Aufwand des Partners waren sie unsensibel.

Friederike Range abschließend:

Diese Ergebnisse zeigen, dass Hunde eine gewisse – wenn auch weniger konsequente – Kosten/Nutzen-Analyse durchführen, indem sie auf die Ungleichheit einer Belohnung reagieren.

Friederike Range et al.: "The absence of reward induces inequity aversion in dogs", in: Early Edition of PNAS, 8. Dezember 2008

Quelle: Universität Wien

Ähnliche Themen & Ratgeber im Hundemagazin:

Baby und Hund: Tipps für ein gutes Zusammenleben Baby und Hund: Tipps für ein gutes Zusammenleben

Wie kann man einen Hund auf ein Baby vorbereiten? Die Geburt eines Babys in einer Familie mit Hund kann ein sehr entscheidender Punkt in der Beziehung zwischen Tier und Mensch sein. Aus diesem Grund gilt es folgende Punkte zu beachten um frühzeitig eine gute Beziehung zwischen Baby und dem Hund zu fördern. Der größte Fehler werdender Eltern und Hundehalter ist es den...

Diese Rassen könnten dich auch interessieren:

  • Bedlington-Terrier Der Charakter vom Bedlington Terrier ist temperamentvoll, mutig und voller Zutraulichkeit. Die Hunde sind intelligente Begleiter mit einem stark ausgeprägten Jagdinstinkt. Weiters wird die Hunderasse als gutmütig, von liebevoller Natur, würdevoll, nicht...

  • Afghanischer Windhund Durch sein langes, seidiges Haar, die stolze Haltung und die federnde Gangart wirkt der Hund fremdartig und attraktiv und bietet ein imposantes Bild. Wenn der Afghane rennt, sticht er jede andere Rasse durch Schönheit, Anmut, Eleganz und Würde aus. Im Westen ganz auf Aussehen und nicht...

  • Dobermann Der Dobermann gehört wie der Riesenschnauzer, Rottweiler, Hovawart, Airedale Terrier, Deutscher Schäferhund oder der Boxer zu den Gebrauchshunderassen. Auch für den Hundesport ist er sehr gut geeignet. Der elegante, oft liebevolle Dobermann ist ein klassisches Beispiel für die erfolgreichen...

  • Curly-Coated Retriever Curly-Rüden werden bis zu 69 cm groß, Hündinnen bis zu 63 cm. Ihr Aussehen ist von einem kräftigen und drahtigen Körperbau mit einem lebhaften Gang geprägt. Das Fell ist schwarz oder braun mit festen, dichten Locken. Der Schädel ist rundlich mit einer eckigen Schnauze; die großen weiten...