Hunderassen

Rasseportaits mit Charakter, Wesen, Eigenschaften und Beschreibung der Hunde. Mit großer Fotogalerie & Züchter.

Hunderassen

Bei den zahlreichen Hunderassen, die es auf der Welt gibt, gilt es sich bei der Anschaffung eines Rassenhundes über zahlreiche Punkte gut zu informieren:

Viele rassespezifische Eigenschaften einer Hunderasse fallen bei wichtigen Überlegungen zum Hundekauf mehr ins Gewicht als das Aussehen eines Hundes. Achte deshalb auf Charakter, Verwendungszweck, Größe des Hundes und die Haltungsbedingungen.

Verschaffe dir einen Überblick um deinen Traumhund und Begleiter fürs Leben zu finden. Informiere dich über Wesensbeschreibungen, rassetypische Krankheiten, Widerristhöhe, Gewicht, Abstammung, Fellfarben bis hin zu besonderen Anforderungen in der Haltung deines Wunschhundes.

Hunderassen von A-Z mit Bild

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Die Frage nach der Rasse eines Hundes ist für Hundemenschen so alltäglich wie häufig. Kein Wunder, weil die Hunderasse doch nicht nur Größe und Fellstruktur, sondern auch das Verhalten und den Charakter des Tiers mitbestimmt. Rassehunde werden nach bestimmten Standards gezüchtet. Unsere umfangreiche Liste mit Hunden aller Größen hilft dir anhand der Bilder eine Hunderasse zu erkennen.

Hunderassen FCI-Einteilung nach Gruppen

FCI-Gruppen Einteilung Hunde

Um eine Einteilung der Rassehunde je nach Charaktereigenschaften und Aussehen kümmert sich der international anerkannte kynologische Dachverband namens FCI (Federation Cynologique Internationale). Diese teilt die vielen Hunderassen in folgende zehn Gruppen ein:

  1. Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde): Hierzu zählen etwa die Collies, der Corgi, der Kelpie, der Bobtail, der Puli und der Kuvasz - immer noch Profis im Zusammenhalten und Bewachen von (Schaf-)Herden.
  2. Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen: In dieser Gruppe finden sich unter anderen die Dogge, der Boxer, der Neufundländer, der Dobermann und der Hovawart.
  3. Terrier: Den unzähligen Terrier-Arten gehört eine eigene Gruppe. Hier tummeln die Jack Russells, Westies, Skye Terrier, Yorkies, Airdales, Staffordshires und der Rest der Terrier-Bande.
  4. Dachshunde: Auch dem Dachshund ist eine eigene Gruppe gewidmet, mit dem kleinen Unterschied: Es gibt einen einzigen Vertreter in dieser Gruppe - und zwar den Dackel.
  5. Spitze und Hunde vom Urtyp: Hier sind all die plüschfelligen, bärenartigen Hunde wie Malamute, Spitz, Chow Chow und Husky erfasst, außerdem etwa der Elchhund, der Basenji und der Podenco.
  6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen: Bracken, Bassets, Dalmatiner und Rhodesian Ridgeback sind die wohl bekanntesten Vertreter dieser Gruppe.
  7. Vorstehhunde: Diese Gruppe fasst die beliebten unterschiedlichen Setterarten, Münsterländer, Pointer, Weimaraner und die unterschiedlichen Deutschen Vorstehhunde zusammen. Sie werden immer noch häufig jagdlich ausgebildet und verwendet.
  8. Apportierhunde - Stöberhunde - Wasserhunde: In Bezug auf die Anzahl an Individuen sind die meisten Hunde weltweit wohl dieser Gruppe zuzuordnen. Hier findet man etwa Labrador Retriever, Goldies, Flat Coated Retriever und die unterschiedlichen Spaniel-Rassen.
  9. Gesellschafts- und Begleithunde: Die Hunde dieser Gruppe wurden und werden vor allem für ihre Qualitäten als Begleiter und Schoßhunde geschätzt. Chihuahua, Mops, Malteser, Shih Tzu und Havaneser zählen zu den bekanntesten Vertretern.
  10. Windhunde: Alle die langbeinigen, federleichten, blitzschnellen Jäger sind in dieser Gruppe zu finden: Sloughis, Whippets, Afghanen, Greyhounds und Salukis etwa.

Wann ist ein Hund ein Rassehund?

Ob ein Hund ein Rassehund ist, wird in der Regel von einem Zuchtverband definiert. Der größte dieser Verbände, die weltweite Federation Cynologique Internationale (FCI), folgt der Definition von Raymond Triquet:

Die Rasse ist eine Gruppe von Individuen, die gemeinsame Merkmale aufweisen, die sie von anderen Vertretern ihrer Spezies unterscheiden, und die durch Vererbung übertragbar sind.
Die Rasse mit ihren speziellen Merkmalen ist das beabsichtigte Ergebnis von Züchtungen mit Hunden, die sonst in sexueller Isolation gehalten werden.

Wie sind die Hunderassen entstanden?

Schon in der Jungsteinzeit (circa 11.500 v. Chr.) dürften die Menschen mit dem sogenannten "Torfhund" Zucht betrieben haben. Es gibt Funde von getöteten Hunden. Anscheinend wurde also schon damals Auslese betrieben. Trotzdem gab es bis zum Mittelalter in Europa erst eine Handvoll Hunderassen, die damals fast immer spezifische Aufgaben zu erfüllen hatten: Diese Hunderassen waren verschiedene Jagdhunde, der Schäferhund und der Hofhund. Damals war ein Hund vor allem dann "reinrassig", wenn er besonders gut jagen konnte. Auf das Aussehen wurde wenig Wert gelegt.

Ab der industriellen Revolution und vor allem ab dem 19. Jahrhundert verloren die Hunde ihre große Bedeutung als Arbeitstiere. Die Zeit der Hundeausstellungen begann. Es wurden sehr viele neue Rassen gezüchtet, wobei der Fokus immer stärker auf die körperlichen signifikanten Merkmale der Hunde gelegt wurde. Bei der wachsenden städtischen Bevölkerung wurden Schoß- und Begleithunde beliebt.

Wie die jeweilige Hunderasse in früheren Zeiten wurde oder für welchen Zweck der Hund heutzutage eingesetzt wird, erfährst du inklusive der jeweiligen Rassengeschichte des Rassehundes im hundund Hunderassen-Verzeichnis.

Wie viele und welche Hunderassen gibt es?

Hunderassen Hunde
Hunderassen Lexikon auf Hundund

Heute gibt es mehr als 340 Hunderassen, die von der FCI, dem größten internationalen Zuchtverband, anerkannt sind. Je nach Definition kann man aber bis zu 800 verschiedene Hunderassen weltweit unterscheiden.

Die häufigste Hunderasse (laut einer FCI-Statistik aus dem Jahr 2012) ist derzeit der Labrador Retriever - dicht dahinter folgen der Deutsche Schäferhund und die Pudel-Arten (alle Größen gemeinsam). Ebenfalls unter den Top 10 sind Golden Retriever, Chihuahua, Dackel, Beagle, Boxer und Schnauzer.

Beliebte Hunderassen: Die TOP 20

  1. American Staffordshire Terrier
  2. Miniature Bull Terrier
  3. Labrador Retriever
  4. Bull Terrier
  5. Französische Bulldogge
  6. Rottweiler
  7. Staffordshire Bull Terrier
  8. Cavalier King Charles Spaniel
  9. Hovawart
  10. Pudel
  11. Australian Shepherd
  12. Chihuahua
  13. Dobermann
  14. West Highland White Terrier
  15. Dogo Argentino
  16. Deutsche Dogge
  17. Dalmatiner
  18. Golden Retriever
  19. Bullmastiff
  20. Tibet Terrier

Quelle: VDH

Tipp: Um die Rasse eines Hundes richtig erkennen zu können, ist jeder Rassehund in unser Datenbank mit einem Hunde-Bild hinterlegt. In der Fotogalerie kannst du dich durch Tausende Fotos klicken und abstimmen.

Was sind Showlinien und Arbeitslinien?

Bei den meisten Hunderassen, die immer noch für die Jagd oder zum Hüten von Vieh verwendet werden, gibt es sogenannte Show- und Arbeitslinien.

Die jeweiligen Arbeitslinien sind meist schlanker, zierlicher und dadurch schneller, und sie sind jagdlich bzw. in Bezug aufs Hüten sehr motivierbar. Hingegen werden die Showlinien der einzelnen Rassen nach ästhetischen und sozialen Gesichtspunkten gezüchtet. Diese Tiere sind häufig gedrungener und gemütlicher als ihre Arbeitslinien-Hundekollegen, mit weniger Arbeits- bzw. Jagdtrieb. Ihnen wird nachgesagt, sie seien dadurch angenehmere Familienhunde. Ausgelastet müssen sie natürlich trotzdem werden.

Sehr deutlich ist der körperliche Unterschied zwischen Arbeits- und Showlinie etwa bei den Labrador Retrievern zu sehen. Es gibt auch sogenannte "Dual Porpose"-Züchtungen, die das Beste beider Linien vereinen sollen.

Was machen Hundezüchter?

Einfach auf gut Glück zwei Hunde derselben Rasse zu verpaaren, ist nicht Züchten, sondern Vermehren. Verantwortungsvolle Hundezüchter, die normalerweise bei anerkannten Zuchtverbänden registriert sind, haben die Aufgabe, sich die Elterntiere genau anzusehen und das optimale Paar zu finden. Es sollen gesunde, langlebige Hunde gezüchtet werden - das heißt, ein Züchter muss genau über rassespezifische Erbkrankheiten und Eigenschaften Bescheid wissen und auch über Vererbungslehre im Allgemeinen.

Er wird die Hunde, mit denen er züchten will, genau (etwa bei Hundeausstellungen) beobachten und sie untersuchen lassen, damit die jeweiligen Merkmale und Vorzüge der Rasse gefördert werden, ohne dass es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen für den Hund kommt.

Welpenstatistik: Top 20 der gezüchteten Hunderassen

Hunderassenzucht Statistik
  1. Deutscher Schäferhund
  2. Teckel
  3. Deutsch Drahthaar
  4. Labrador Retriever
  5. Golden Retriever
  6. Pudel
  7. Rottweiler
  8. Deutscher Boxer
  9. Deutsch Kurzhaar
  10. Deutsche Dogge
  11. Berner Sennenhund
  12. Cavalier King Charles Spaniel
  13. Collie (Langhaar)
  14. Rhodesian Ridgeback
  15. Kleiner Münsterländer
  16. Border Collie
  17. English Cocker Spaniel
  18. Zwergschnauzer
  19. Chihuahua
  20. Shetland Sheepdog

Quelle: Welpenstatistik der VDH-Mitgliedsvereine

Ausser der Wertung, aber immer öfter gesucht werden nicht haarende Hunderassen. Ob aus Gründen der Hundepflege oder um allergische Reaktionen beim Hundehalter zu mindern, hier werden unter anderem gerne die Rassen Papillon, Chihuahua und die Bulldogge angeführt.

Der Deutsche Schäferhund hat seine Spitzenposition in Sachsen-Anhalt als beliebteste Hunderasse laut der Mitteldeutsche Zeitung verloren. Die über Jahrzehnte beliebteste Rasse kommt auf fast nur noch 8.000 Tiere und ergibt somit Platz 2 in der amtlichen Rangliste. Unangefochten vorn liegt in diesem Bundesland der Labrador Retriever. Fast 11 500 Halter haben sich laut Hunderegister für diesen Vierbeiner entschieden. Zu den Gründen der Entwicklung erklärte Roswitha Dannenberg vom Verein für Deutsche Schäferhunde: Viele Menschen weichen inzwischen auf kleinere Rassen aus.

In Städten mit Trend zum Zweithund werde es immer schwieriger, große Hunde zu halten. Zudem brauchten Schäferhunde eine intensive Beschäftigung.

Rassetypische Krankheiten bei Hunden

Um körperliche Merkmale oder Charaktereigenschaften zu verstärken, werden bestimmte Hunde für die Zucht ausgewählt. Dadurch treten innerhalb einer Rasse bestimmte Erbkrankheiten auf, die von den Elterntieren an die Nachkommen weitergegeben werden.

  • 1. Erbkrankheiten bei kleinen Hunden: Kleine Rassen, wie Chihuahua, Zwergpinscher, Yorkshire Terrier oder Pudel leiden häufig an einer Mißbildung der Kniegelenke. Die Kniescheibe springt heraus und verursacht Schmerzen und einen hüpfenden Gang. Das Becken ist bei kleinen Hunderassen schmal. Wenn der Kopf der Welpen sehr groß ist, kann die Geburt nur durch einen Kaiserschnitt erfolgen. Besonders anfällig für dieses Problem sind Französische Bulldoggen.
    Da kleine Hunderassen ein zu enges Kiefer haben, treten häufig Zahnprobleme auf. Schiefstellungen der Zähne oder Fehler beim Zahnwechsel (persistierende Canini) müssen korrigiert werden. Die Zahnfächer im Kiefeknochen sind nur schwach ausgeprägt. Häufig entsteht schon in jungen Jahren eine Parodontitis (Entzündung und Rückzug des Kieferknochens), die zum Verlust der Zähne führt.
  • 2. Erbkrankheiten bei brachycephalen Hunden: Ein breiter, runder Kopf mit einer kurzen Schnauze führt lebenslang zu Atemproblemen. Die Nase ist nicht gut ausgebildet. Die Nasenmuscheln wuchern und verschließen die Nasenöffnungen. (Mops, Französische Bulldogge). Zu lang ausgebildete Gaumensegel erschweren die Atmung. Die Hunde schnarchen.
    Häufig bedeutet ein kleiner Kopf auch eine Deformation der ersten beiden Halswirbel und des Kleinhirns. Deshalb leiden die Hunde unter Kopfschmerzen und Bewegungsstörungen.
  • 3. Erbkrankheiten bei großen Hunden: Schnell wachsende Hunde haben Probleme mit den Gelenken. Ist die Pfanne des Hüftgelenks zu flach, ist ein normaler Gang nicht möglich (Hüftdysplasie bei Deutschen Schäferhunden). Häufig treten Herzprobleme, wie Verdickungen des Herzmuskels, auf.
  • 4. Epilepsie: Bei Spanielrassen treten häufig Krampfanfälle auf. Bedingt durch die langen Ohren leiden die Hunde ständig an Ohrentzündungen.

Jeder Rassehund sollte daher vor seiner Zulassung zur Zucht von einem Tierarzt auf rassetypische Erbkrankheiten untersucht werden, um möglichst gesunde Nachkommen zu zeugen. Gefährdete Hunde benötigen regelmäßige Untersuchungen durch einen Tierarzt.